Wien Museum: Eröffnung des Neidhart Festsaals

Wien (OTS) Nach der feierlichen Eröffnung heute Abend im Alten Rathaus lädt der multimedial neugestaltete Neidhart Festsaal ab morgen die BesucherInnen zu einer Reise ins Mittelalter ein. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr.

Die Wandmalereien im Neidhart Festsaal – eine kunsthistorische Rarität

Die spektakulären Wandmalereien des Neidhart Festsaals vom Beginn des 15. Jahrhunderts sind die ältesten erhaltenen säkularen Raumdekorationen Wiens. Die mehr als 15 Meter lange Bemalung – in Seccotechnik hergestellt – wurde vom wohlhabenden Tuchhändler Michel Menschein um 1400 in Auftrag gegeben. Sie erzählt Geschichten in der Tradition des berühmten Hofsängers Neidhart (ca. 1180-1240) im Wandel der Jahreszeiten. Das auf das 13. Jahrhundert zurückgehende Gebäude und die berühmten Wandmalereien geben einen faszinierenden Einblick in das Leben einer reichen mittelalterlichen Familie. Die Wandmalereien überzogen im Mittelalter den gesamten Raum. Über die Jahrhunderte waren sie von mehreren Malschichten überdeckt worden.

Eröffnung des Neidhart Festsaals

Der im Jahr 1979 bei Renovierungsarbeiten entdeckte Neidhart Festsaal wurde 2019 vom Wien Museum neu adapiert. Musik- und LiteraturexpertInnen wie auch BauforscherInnen, Stadt- und ModehistorikerInnen trugen mit ihrer Expertise und aktuellen Forschungsergebnissen zur Neugestaltung bei. Rund um die lebendigen Szenen ist eine neue Dauerausstellung entstanden, die für alle Altersstufen, besonders aber auch für Schulklassen ausgelegt ist.

Eintauchen in die Geschichte des 15. Jahrhunderts

Über multimediale Angebote wie AV-Stationen bietet sich den BesucherInnen die Möglichkeit, spannende Einblicke in das mittelalterliche Wien zu nehmen, sich in die Geschichte des Gebäudes, die Wandmalereien, das Leben und die Arbeit von Michel Menschein zu vertiefen oder Neidhart, seine Lieder und die Musik des Mittelalters zu entdecken. Die Ausstellung präsentiert neben Koch- und Essgeschirr bzw. Keramikgefäßen zur Beleuchtung und Beheizung aus dem Mittelalter auch berührbare Objekte, die den mittelalterlichen Alltag nachvollziehbar machen – sowohl der Reichen als auch der weniger Begüterten.

Das Haus Tuchlauben 19 und Michel Menscheins Textilimperium

Da der Tuchhandel einer der lukrativsten Geschäftszweige des Mittelalters war, waren die Tuchlauben damals ein sichtbar reicher Straßenzug mit prachtvollen Bürgerhäusern. Das Haus Tuchlauben Nr. 19, das „Sommerhaus“, sollte – gemeinsam mit dem schräg gegenüber gelegenen Haus Nr. 20, dem „Winterhaus“ – Menscheins Wohn- und Repräsentationsdomizil werden. Er ließ das baufällige, unbewohnte Gebäude vor über 600 Jahren renovieren und veranlasste bei dieser Gelegenheit wohl auch die prächtige Ausgestaltung des Festsaals nach der neuesten Mode – mit Wandmalereien, die einen damals populären Liedstoff zum Inhalt haben. Das Haus blieb bis 1424 in Familieneigentum, nach vielzähligen Besitzwechsel kaufte es die Familie Klapholz 1934. Ihre Besitzjahre waren aufgrund der Enteignung durch „Arisierung“ von 1938 bis 1947 unterbrochen. 1969 wurde Emilie Klapholz Alleineigentümerin.

KuratorInnen | Michaela Kronberger, Nathaniel Prottas

Grafik | Larissa Cerny

Ausstellungsarchitektur | Robert Rüff

Hauptsponsor | Wiener Stadtwerke


Neidhart Festsaal
, Tuchlauben 19, 1010 Wien

Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 13 Uhr & 14 bis 18 Uhr

www.wienmuseum.at/de/standorte/neidhart-festsaal.html

Rückfragen & Kontakt:

Konstanze Schäfer, Wien Museum
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