Kärnten schafft es mit ‚Nachhaltigkeit‘ bis nach New York

LH Kaiser und LHStv.in Prettner richten Videobotschaft an UNO Hauptquartier – nachhaltige Strategie in wichtigen Lebensbereichen ist auch regional möglich

Klagenfurt (OTS/LPD) Klagenfurt (LPD). Eine nicht alltägliche Chance für ein österreichisches Bundesland ergab sich heute im Hauptquartier der UNO in New York : Kärnten konnte mit Hilfe einer Videobotschaft seine nachhaltigen Ziele und Umsetzungen vor den Vorhang holen.
„Für uns und unser Bundesland ist es eine Ehre, aus einer kleinen Region im Herzen Europas eine nachhaltige Botschaft an die UNO in New York richten zu dürfen, zu einem Thema, das auf der ganzen Welt mittlerweile Millionen von Menschen bewegt weil es um unsere Zukunft geht. Es geht um die Nachhaltigkeit“, berichtet Landeshauptmann Peter Kaiser von der Videobotschaft, die heute in der Nacht (europäischer Zeit)gesendet worden ist.

Wenn das Thema Nachhaltigkeit ernsthaft behandelt wird, dann seien damit Handlungen verbunden, die viele bisheriger Selbstverständlichkeiten radikal neu denken lassen. „Nachhaltigkeit ist eine Ansage und eine Aussage, der wir uns zu stellen haben. Für unsere Kinder und Kindeskinder. Für unsere Umwelt. Für unseren Planeten, den wir jedes Jahr über seinen Earth Overshoot-Day hinaus strapazieren“, so Kaiser in der Botschaft.
Die Politik Kärntens habe sich schon im Regierungsprogramm der Nachhaltigkeit verschrieben: Zum Wohle des Landes, zum Wohle jedes einzelnen und zum Wohle der nächsten Generationen. „Wir setzen zeitgleich auf unterschiedlichsten Ebenen an. Unsere Ziele sind engagiert und ambitioniert: Kärnten, das Land, wo Fortschritt auf Lebensqualität trifft. Kärnten, das Land, in dem niemand zurückgelassen wird“, fasst Kaiser die Ziele zusammen.

Kärnten arbeite daran, kinderfreundlichste Region Europas werden mit Hunderten Maßnahmen, die Kindern und Familien unkompliziert und selbstverständlich unter die Arme greifen – wie dem Kinderstipendium, das die Durchschnittskosten aller Kinderhorte und Kindergärten abdeckt. Dazu kommen die kostenlose Nachhilfe, die Öffnung von Sportanlagen oder gratis Tickets für öffentliche Verkehrsmittel für alle bis 18 Jahre.

Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner betonte in der Videobotschaft, dass Kärnten „das Gesundheitsland Österreichs werden wird mit zahlreichen Maßnahmen, die etwa sicherstellen, dass im Krankheitsfall in spätestens 15 Minuten Hilfe vor Ort ist – egal, wo auch immer sich dieser Ort befindet. Oder mit einem österreichweit einzigartigen Konzept namens Pflege-Nahversorgung, das der älteren und pflegebedürftigen Generation mit so vielen Unterstützungsangeboten hilft, dass ein Leben in den eignen vier Wänden so lange es geht, ermöglicht wird“, so Prettner.

Kärnten wolle aber auch ein energieautarkes Land werden, erklären Kaiser und Prettner und verweisen darauf, dass sich das Land diesbezüglich quasi am Ziel befinde: Strom wird bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen. Das heißt: Kärnten kann den Eigenstrombedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken. Aber auch den Umweltgiften habe das Land den Kampf ansagt und hat entsprechende Schritte gesetzt „Wir sind vorgeprescht und haben als erstes Land den Unkrautvernichter Glyphosat für private Anwender verboten“, so Prettner.

Kärnten sehe sich auch als Klima-Vorreiter: Als erstes Bundesland richte Kärnten ein Zielsteuerungssystem ein, um die im Pariser Abkommen festgelegten Klimaschutzziele zu erreichen. „Dem Zielsteuerungssystem werden die gesamte Landesregierung, sämtliche Landes-Abteilungsleiter und Klimaschutzbeauftragte angehören. Auch Bürgerinitiativen werden eingebunden. Denn: Es braucht Klimaschutz aus einem Guss“, erklärte Kaiser.

Eines der großen Ziele des Landes sei die Möglichkeit von leistbarem Wohnen für jeden Bürger. Schon in der Vergangenheit sei daher ein Mietensenkungsprogramm, das österreichweit beispielhaft ist, gestartet worden. „Kärnten ist eine kleine Region, die eindrucksvoll zeigt, dass nachhaltige Politik nicht auf das große Ganze warten kann. Es liegt an jedem von uns, zu beginnen und voranzugehen – mit der nachhaltigen Umsetzung von Nachhaltigkeit“, so Kaiser am Ende der Botschaft.

Die Möglichkeit bei der UNO zu sprechen, ist das Ergebnis der Unterzeichnung der „Venice Declaration“ im Rahmen der ELISAN Konferenz am 24.09.2019.

Die Venice Declaration orientiert sich an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen mit dem Fokus auf ‚Familien‘. Eine nachhaltige Entwicklung und Verbesserung familiärer Lebenssituationen steht im Mittelpunkt der Venice Declaration. Konkret geht es um die Bereiche Wohnraum, neue Technologien, Bildung, Gesundheit, Sicherheit, saubere Luft, Verkehrswesen, Bezahlbarkeit, Freizeit und Tourismus und gefährdete Familien. Die Unterzeichnung Kärntens soll sichtbar machen, welche Schritte Kärnten bereits setzt, um Familien bestmögliche Rahmendbedingungen zu ermöglichen. „Der Mehrwert für Kärnten besteht darin, international berichten zu können, welche Maßnahmen wir in Kärnten setzen, um für Familien eine bessere Lebenssituation zu erreichen. Das ist auch ein Standortfaktor für die Wirtschaft“, betont Kaiser.

Im ELISAN, dem Europäischen Netzwerk für lokale Inklusion und soziales Handeln (European Local Inclusion and Social Action Network, haben sich europäische Regionen, Gemeinden und Städte zusammengeschlossen, um sozialpolitische Interessen auf EU-Ebene gemeinsam stark zu vertreten und ein Bewusstsein für bestehende soziale Initiativen auf regionaler Ebene zu schaffen. Das Netzwerk fördert den Erfahrungsaustausch sowie die Zusammenarbeit der Regionen auf politischer Ebene.

Das Land Kärnten ist Mitglied im Netzwerk ELISAN seit dessen Gründung 2008 und wird seit 2014 durch Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner als Vizepräsidentin des Netzwerks vertreten. Im September 2015 richtete das Land Kärnten die Generalversammlung von ELISAN in Klagenfurt aus, wodurch die Landeshauptstadt drei Tage lang ganz im Zeichen europäischer Sozialpolitik stand. (Schluss)

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