Höhere Löhne und Gehälter für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe

vida und GPA-djp: „Finanzielle Wertschätzung der MitarbeiterInnen auf Dauer nicht genug“

Wien (OTS) Die Kollektivvertragsverhandlungen für die knapp 220.000 Beschäftigten und knapp 10.000 Lehrlinge im heimischen Tourismus sind abgeschlossen. „Bei diesem Abschluss gibt es für mich Licht- und Schattenseiten“, so Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida.

Deutlich mehr Geld für Beschäftigte

„Positiv ist, dass die Löhne der ArbeiterInnen ab 1. Mai um durchschnittlich 2,76 Prozent steigen, bei den Gehältern für die Angestellten sind es 2,47 Prozent. Das ist ein mehr als herzeigbares Ergebnis. Es ist uns gelungen, neben einem einheitlichen Mindestlohn auch einen einheitlichen Einstiegslohn für alle Fachkräfte zu verankern“, so der vida-Gewerkschafter. Zukünftig bekommen alle Fachkräfte nach absolvierter Lehrabschlussprüfung bzw. schulischem Abschluss 1.600 Euro in ganz Österreich. „Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ein bundesweit einheitliches Lohnsystem zu installieren. Der Mindestlohn von 1.540 Euro ist zudem ein wichtiges Signal, dass wir das Ziel von 1.700 Euro nicht aus den Augen verlieren“, so Tusch.

Auch die Lehrlinge haben ab dem 1. Mai 2019 mehr am Konto. Im ersten Lehrjahr gibt es künftig 760 Euro, im zweiten 860 Euro, im dritten 980 Euro und im vierten Lehrjahr 1.075 Euro. Das entspricht einer durchschnittlichen Erhöhung von fünf Prozent, sagt Andreas Laaber, Verhandlungsführer seitens der Gewerkschaft GPA-djp: „Lehrlinge sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Branche und werden dringend gebraucht.“ Erhöht werden auch die Nacht- und Fremdsprachenzulage sowie die Fehlgeldentschädigung.

Klare Regeln für freie Wochenenden weiter nicht in Sicht

Enttäuscht zeigt sich Tusch über „die Unbeweglichkeit der Arbeitgeber, nachhaltige Verbesserungen für die Beschäftigten im Rahmenrecht zuzulassen. Es war nicht möglich, über zumindest auch nur ein freies Wochenende pro Monat für die Kolleginnen und Kollegen zu verhandeln, genauso wenig ist es gelungen, eine bessere Regelung in puncto Feiertage zustande zu bringen“. Für den vida-Gewerkschafter hat die Branche erneut eine Chance vertan, „die Arbeitswelt der Menschen ein gutes Stück nach vorne zu bringen und positiv zu verändern“. Für Tusch passt es nicht zusammen, dass „die Arbeitgeber dauernd über zu wenige Fachkräfte klagen und gleichzeitig zeitgemäße Spielregeln vom Tisch wischen“. Einzig und allein zu Karenzanrechnungen, wie sie in anderen Branchen längst Standard sind, gibt es eine Vereinbarung.

Wertschätzung braucht Boost

„Dieser Abschluss ist kein gutes Signal vonseiten der Arbeitgeber an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Beschäftigten werden wieder diejenigen sein, die mit Verlässlichkeit, Genauigkeit und höchster Kompetenz für neue Tourismus-Rekorde sorgen werden. Wir können Tourismusministerin Elisabeth Köstinger nur beipflichten, wenn sie sagt, dass die Arbeitgeber nach wie vor viel zu wenig Bewusstsein dafür haben, dass ihre wichtigste Ressource die Mitarbeiter sind”, so Tusch und Laaber abschließend.

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