Hechenberger zum Weltmilchtag: Unsere Milchstrategie heißt Qualität

27.500 Milchbauern – 550.000 Milchkühe – jährlich 3,4 Mrd. Liter Milch

Wien (OTS) „Österreichs Milchwirtschaft setzt voll auf Qualität. Unsere Milch wird zu 100% GVO-frei produziert und mehr als die Hälfte sind Spezialmilchsorten wie Heumilch oder Biomilch. Damit wir auch in Zukunft am Markt erfolgreich sein können, entwickeln wir unsere Qualitätsstrategien ständig weiter. Das gilt für Spezialsortimente, für Käse und im Export gleichermaßen. Der Exportanteil der heimischen Milchwirtschaft liegt konstant über 50%. Langfristiges Ziel muss es aber sein, einen möglichst hohen Anteil der in Österreich produzierten Milch auch hier zu vermarkten. Basis des Erfolgs sind nicht nur Qualität und Vielfalt, sondern auch unser Spitzenrang in puncto Tiergesundheit und Hygiene. Eine der größten Herausforderungen für die bäuerlichen Betriebe ist es, höchstes Tierwohl zu garantieren. Dieses Ziel verlangt hohe Investitionen, gepaart mit zusätzlicher Arbeitsbelastung bei niedrigen Erzeugerpreisen. Daher gilt: Besondere Auflagen erfordern auch besondere Markterlöse“, erklärte Josef Hechenberger, Vorsitzender des Ausschusses für Milchwirtschaft der LK Österreich und Präsident der LK Tirol anlässlich des heutigen Weltmilchtages.

Milchbauern: Multifunktionale Dienstleister

„Ein österreichischer Milchbauer hält knapp unter 20 Kühe pro Betrieb, rund 6.200 Liter Milch werden pro Kuh und Jahr erzeugt. Die 27.500 Milchbauern produzieren mit 550.000 Milchkühen insgesamt jährlich 3,4 Mrd. Liter Milch. Ein weiteres Produkt ihrer täglichen Arbeit ist die gepflegte Kulturlandschaft, die die Grundlage für einen der erfolgreichsten Wirtschaftszweige des Landes, den Tourismus, legt. Dass sie mit der Pflege der Landschaft auch die Siedlungen vor möglichen Naturgefahren sichern, dass sie die Vielfalt von Fauna und Flora fördern, sind weitere Ergebnisse der Arbeit der Milchbauern als multifunktionale Dienstleister-Leistungen, die jedoch der Markt nicht abgilt. Hier springt die öffentliche Hand mit der zweiten Säule der Agrarpolitik, der Ländlichen Entwicklung, ein. Doch all diese Leistungen können sie in den kommenden Jahren nur dann erbringen, wenn auch die Leistungsabgeltung dafür stimmt. Daher sprechen wir uns deutlich gegen mögliche Kürzungen des EU-Agrarbudgets beziehungsweise der Mittel für die Ländliche Entwicklung aus“, stellte Hechenberger unmissverständlich fest.

Marktverzerrungen verhindern

„Derzeit sind die mittelfristigen Aussichten für den Markt deutlich positiver als noch vor wenigen Monaten. Die freiwilligen Systeme der Molkereien zur Mengensteuerung zeigen positive Effekte. Sie dienen dazu, die Milcherzeugung an die Möglichkeiten des Marktes anzupassen. Derartige Steuerungsinstrumente, die verhindern, dass ein Zuviel oder ein Zuwenig zu Marktverwerfungen und Preissprüngen führt, müssen auch in der kommenden EU-Agrarpolitik verankert sein. Wie notwendig Marktsteuerungsinstrumente sind, zeigt die Tatsache, dass die letzte Milchpreiskrise erst nach der von der EU unterstützten freiwilligen Lieferrücknahme der Milchbauern ein rasches Ende fand. Daher muss auch die künftige EU-Agrarpolitik solche Möglichkeiten eröffnen“, verlangte Hechenberger. (Schluss)

 

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