Deutsche Handelskammer in Österreich: Gemeinsam Wirtschaft aufrechterhalten und Corona bekämpfen

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Österreich leiden unter den Anti-Corona-Maßnahmen. Die Deutsche Handelskammer in Österreich (DHK) fordert mehr Zusammenarbeit.

Die Regierungen beider Länder sollten sich mehr Zeit dafür nehmen, sich abzustimmen und zwar im gemeinschaftlichen Interesse

Thomas Gindele, Hauptgeschäftsführer Deutsche Handelskammer in Österreich

Wien (OTS) Die Deutsche Handelskammer in Österreich zeigt sich besorgt über die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Deutschland, deren bilaterales Handelsvolumen jährlich mehr als 100 Milliarden Euro beträgt. Deutschland ist der größte Handelspartner Österreichs und Österreich liegt für Deutschland an achter Stelle. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres ist das bilaterale Außenhandelsvolumen allerdings gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent eingebrochen. Vor allem unter dem ersten Lockdown, der Grenzschließungen nach sich zog, litten die Wirtschaftsbeziehungen erheblich.

Rücksicht auf die Wirtschaft nehmen

Auch wenn der aktuelle Lockdown keine weiteren Grenzschließungen vorsieht, so sind die jeweils geltenden Ein- und Ausreisevorschriften und die Reduktion von sozialen Kontakten für die Aufrechterhaltung und Neuentwicklung von Geschäftsbeziehungen hinderlich. „Wir stellen die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie nicht infrage. Sie sind notwendig, um Menschenleben zu retten, aber wir können auch nicht deren wirtschaftliche Folgen für den gemeinsamen Außenhandel außer acht lassen“, betont Thomas Gindele, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Österreich.

Wenn die deutsche Bundesregierung seinen Bürgerinnen und Bürgern empfiehlt, auf Winterurlaub in den Bergen zu verzichten, dann wäre dies ein schwerer Schlag für die in Österreich so wichtige Tourismuswirtschaft. Österreich hat für die Skisaison 2020/2021 bereits umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen. Es stelle sich die Frage, ob diese Maßnahmen bei diesen Empfehlungen tatsächlich ausreichend berücksichtigt wurden, so Gindele. Außerdem würden auch deutsche Zulieferbetriebe massiv unter dieser Empfehlungen leiden, so der DHK-Hauptgeschäftsführer mit Verweis auf Handwerker, Hoteleinrichter und IT-Dienstleister, für die der österreichische Markt von zentraler Bedeutung ist.

Unabhängig von den Anti-Corona-Maßnahmen wurden in Österreich zuletzt Maßnahmen angekündigt, die in Deutschland für Verstimmung sorgten: Die geplante Erhöhung der Nova (Normverbrauchsabgabe) für Fahrzeuge ab Juli 2021, wird von der deutschen Autoindustrie entsprechend kritisch gesehen. In diesem Bereich wünsche sich die deutsche Wirtschaft mehr Rücksichtnahme.

Vorschlag: Gemischte Kommission einrichten

Das deutsch-österreichische Verhältnis war seit Beginn der Pandemie sowohl von gegenseitiger Anerkennung als auch von Kritik an den jeweiligen gesetzlichen Schritten zur Eindämmung von Covid-19 geprägt. Nationale Interessen standen auf beiden Seiten im Vordergrund. Eine von einem kooperativen Gedanken und Interessenausgleich bestimmte Kommunikation und Austausch blieb indessen auf der Strecke. Das wäre aber für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen wichtig gewesen, um den Schaden zu begrenzen.

Die Deutsche Handelskammer in Österreich schlägt daher die Einrichtung einer gemischten Kommission vor, um den Austausch und die Kooperation zwischen den Ländern zu verbessern. „Die Regierungen beider Länder sollten sich mehr Zeit dafür nehmen, sich abzustimmen und zwar im gemeinschaftlichen Interesse“, so Gindele.

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