Der Arbeitsklima Index zeigt die hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt auf: Ein Fünftel will den Job wechseln!

Wer die Leistungen der Beschäftigten nicht respektiert, darf sich nicht wundern, wenn sie die Firma verlassen oder gar den Beruf wechseln wollen

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer

Die Gründe, warum so viele Menschen den Job wechseln oder wechseln wollen, sind ganz unterschiedlich, haben aber eines gemeinsam: mangelnden Respekt der Unternehmen vor den Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn wer seine Beschäftigten anständig behandelt, ordentlich bezahlt und ihnen berufliche Perspektiven eröffnet, der wird sie auch halten können

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer

Wien (OTS) Die offizielle Arbeitslosenstatistik eignet sich nicht, um die wahre Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zu beschreiben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index: Etwa ein Zehntel der Beschäftigten in Österreich will aktuell den Job wechseln, rund zwölf Prozent ziehen einen gänzlichen Berufswechsel in Erwägung. In Summe denken somit rund 700.000 Personen an eine berufliche Veränderung. Das liegt an schlechten Arbeitsbedingungen, mäßiger Bezahlung und fehlenden beruflichen Perspektiven. „Wer die Leistungen der Beschäftigten nicht respektiert, darf sich nicht wundern, wenn sie die Firma verlassen oder gar den Beruf wechseln wollen“, sagt daher AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Laut AMS wurden im vergangenen Jahr rund 46 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse in Österreich beendet und neu begonnen. Etwa 650.000 Personen nahmen aus einer Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job an, 300.000 Menschen wechselten direkt aus ihrem alten in einen neuen Job. Zudem zeigt der Arbeitsklima Index, dass etwa 20 Prozent aller Arbeitnehmer/-innen bzw. 700.000 Beschäftigte in Erwägung ziehen, ihre jetzige Beschäftigung oder sogar ihren Beruf wechseln zu wollen. Unter den jungen Arbeitnehmern/-innen unter 25 Jahren sind es sogar 35 Prozent. Auffällig sind auch geographische Unterschiede: In Wien wollen 30 Prozent ihre Firma oder den Beruf wechseln, in Salzburg 24 Prozent. In allen anderen Bundesländern liegen die Anteile unter dem Durchschnitt.

Den stärksten Drang zur beruflichen Veränderung haben Beschäftigte in der Gastronomie, im Tourismus und im Handel: Beinahe vier von zehn Kellnern/-innen, 36 Prozent der Regalbetreuer/-innen und ein Drittel der Angestellten in Gasthäusern und Hotels wollen künftig etwas Anderes arbeiten. Am anderen Ende der Skala ziehen nur ganz wenige Bankangestellte und Polizisten/-innen in Erwägung, sich eine andere Beschäftigung zu suchen.

Hauptgrund, den Job oder Beruf wechseln zu wollen, ist die negative Einschätzung der wirtschaftlichen Situation des Betriebs. Auch schlechter Führungsstil und mangelnde Zufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit nähren den Wunsch nach beruflicher Veränderung. Nicht zuletzt haben auch geringe Einkommen und niedrige Einkommenszufriedenheit, schlechtes Betriebsklima, Zeitdruck und Arbeitsdruck sowie mangelnde Karriere- bzw. Entwicklungsmöglichkeiten einen spürbaren Einfluss auf die Höhe der Fluktuation in den Berufen und Branchen.

Gleichzeitig suchen vor allem jene (unzufriedenen) Beschäftigten nach neuen Jobs, die sich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausrechnen. Das heißt aber im Umkehrschluss: Wer nicht daran glaubt, eine neue Arbeitsstelle finden zu können, resigniert im Berufsleben und fängt trotz Unzufriedenheit erst gar nicht an, nach Alternativen zu suchen.

„Die Gründe, warum so viele Menschen den Job wechseln oder wechseln wollen, sind ganz unterschiedlich, haben aber eines gemeinsam: mangelnden Respekt der Unternehmen vor den Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn wer seine Beschäftigten anständig behandelt, ordentlich bezahlt und ihnen berufliche Perspektiven eröffnet, der wird sie auch halten können“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Detailliertere Informationen zu den Inhalten dieser Aussendung stehen Ihnen unter ooe.arbeiterkammer.at zur Verfügung.

Der Österreichische Arbeitsklima Index misst und beschreibt seit 22 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer/-innen. Alle Infos zum Arbeitsklima Index, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima

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