Bauernbund: Folgen der Corona-Krise führen zu Verwerfungen auf den Agrarmärkten

EU-Kommission muss rasch handeln, um Milch- und Fleischmärkte zu stabilisieren

Wien (OTS) „Das Coronavirus verursacht die bislang schwerste Krise seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Der Lockdown in Österreich und fast allen anderen EU-Staaten hat massive wirtschaftliche Konsequenzen, die auch die Land- und Forstwirtschaft mit voller Wucht treffen. Vor allem in den Bereichen Milch und Fleisch sind die negativen Auswirkungen bereits seit mehreren Wochen deutlich spürbar. Durch die Schließung des gesamten Gastronomiebereichs, der Kantinen bis hin zu Catering-Unternehmen ist vor allem die Nachfrage nach Rindfleisch massiv eingebrochen. In gleicher Weise sind davon auch viele Molkereien und damit der Milchmarkt negativ betroffen, für die der Tourismus einer der wichtigsten Abnehmer ist. Hinzu kommt, dass wichtige Exportmärkte für Agrarprodukte und Lebensmittel wie Italien kaum bis nicht mehr beliefert werden können. Das hat unmittelbare Konsequenzen in der Preisbildung“, betont Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger habe sich beim jüngsten EU-Agrarministerrat am 25. März für eine freiwillige Lieferrücknahme mit Unterstützung der EU oder für die geförderte Private Lagerhaltung eingesetzt. Die EU-Kommission sowie eine Mehrheit an EU-Mitgliedstaaten hätten damals aber noch keine Notwendigkeiten zum Einschreiten gesehen, so Strasser. Zwischenzeitig habe der Druck auf den Märkten weiter zugenommen.

„Erste Gegenmaßnahmen der ARGE Rind haben in Österreich eine stabilisierende Wirkung beim Preis für Rindfleisch gebracht. Auch konnten einige heimische Molkereien gemeinsam mit ihren Landwirten Maßnahmen zur Reduktion der Anlieferung entwickeln. Ziel all dieser Maßnahmen ist es, Überschusssituationen und damit verbundene Preisrückgänge am Markt zu verhindern. Der zunehmende Druck auf den Agrarmärkten erfordert jetzt aber dringend ein sektorspezifisches Handeln der EU-Kommission – nur sie hat die regulatorischen Möglichkeiten, auf die Märkte so einzuwirken, dass ein dramatischer Einbruch abgefangen werden kann. Deshalb fordere ich die EU-Kommission auf, jetzt rasch ihre Blockadehaltung aufzugeben und die von Bundesministerin Köstinger vorgeschlagenen Maßnahmen auf den Weg zu bringen“, so der Bauernbund-Präsident. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Theresa Istenes, MSc
Bauernbund Österreich
Mobil: +43/664/4112254
E-Mail: istenes@bauernbund.at

[ad_2]

Quelle