Rund 40.000 Lehrlinge über 18 fallen unter längere Arbeitszeitregeln
Wien (OTS/SK) – Vor massiven Verschlechterungen auch für Lehrlinge durch die von der Kurz/Strache-Regierung geplante 60-Stunden-Woche warnt heute, Donnerstag, SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Lehrlinge über 18 sind wie alle anderen ArbeitnehmerInnen von der Ausweitung der Höchstarbeitszeit betroffen. „Die 60-Stunden-Woche dürfte damit für rund 40.000 Lehrlinge gelten – das ist fast jeder zweite Lehrling!“, so Hammerschmid. ****
Sonderregelungen zur Arbeitszeit gibt es nur für Lehrlinge unter 18 Jahre. Minderjährige unterliegen dem Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz, alle über 18 Jahre können ab jetzt bis zu 12 Stunden herangezogen werden. „Und das, obwohl der Ausbildungscharakter eigentlich im Vordergrund stehen sollte. Wie ist in der elften oder zwölften Stunde noch sinnvolle Ausbildung möglich?“, so Hammerschmid.
Zudem seien viele Lehrlinge über 18 genau in einer Phase, in der sie sich eigentlich auch auf die Abschlussprüfung vorbereiten sollten. „Mit der Einführung des 12-Stunden-Tages droht sich die Zahl der Nichtantritte und die Durchfallquote bei der Lehrabschlussprüfung massiv zu verschlechtern. Denn wann bleibt dann noch Zeit für die Vorbereitung? Nach zwölf Stunden arbeiten ist sinnvolles Lernen unmöglich.“
Schon jetzt leistet ein Drittel der Lehrlinge in ihrer Lehrzeit Überstunden, besonders oft und viel im Tourismus, wie der Lehrlingsmonitor der Österreichischen Gewerkschaftsjugend zeigt. Und jede/r Dritte gibt an, entweder nur manchmal oder überhaupt nie eine Entlohnung für geleistete Überstunden zu bekommen.
„Es kann nicht sein, dass Lehrlinge im dritten und vierten Lehrjahr zu Billigarbeitskräften degradiert werden und zu geringer Entlohnung oder überhaupt ohne Entgelt Überstunden leisten müssen“, sagt Hammerschmid. Sie appelliert an Bildungsminister Faßmann: „Wir sind in Österreich zu Recht stolz auf unsere Lehrlingsausbildung. Das soll auch so bleiben! Bringen Sie den Lehrlingen die Wertschätzung entgegen, von der Sie immer sprechen, und setzen Sie sich dafür ein, dass das Gesetz zur 60-Stunden-Woche nicht beschlossen wird.“ (Schluss) mb/ah/mp
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