Agrarexporte steigen kontinuierlich weiter | Agrarmarkt Austria Marketing GmbH, 18.01.2019

AMA-Werbung betont Besonderheiten der heimischen Landwirtschaft

Berlin (OTS) Der Aufwärtstrend bei den österreichischen Agrar- und Lebensmittelexporten wird kontinuierlich fortgeschrieben. Die Ausfuhren stiegen um knapp 4% gegenüber dem Vorjahr. 2018 wurden laut ersten Hochrechnungen Agrarwaren und Lebensmittel im Wert von 11,5 Mrd. Euro exportiert. Die ausgeführte Menge ging marginal zurück, dafür stieg der Wert pro exportiertem Kilogramm weiter an. 2017 standen den Ausfuhren von 11,5 Mrd. Euro wertmäßige Importe von 12,3 Mrd. Euro gegenüber. Das Außenhandelsdefizit verringerte sich damit weiter.

Knapp 8% der gesamten Waren- und Dienstleistungsexporte Österreichs entfallen auf Agrarwaren und Lebensmittel. Zwei von drei Produkten der Lebensmittelindustrie – also der Zollkapitel 16 bis 24 – werden exportiert. „Diese Zahlen unterstreichen die immense Bedeutung der heimischen Landwirtschaft als Rohstofflieferant und der Lebensmittelindustrie als potenter Verarbeiter. Beide sind unverzichtbarer Teil der österreichischen Wirtschaftsleistung“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Schwerpunkt Europa und USA

Mehr als ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte Österreichs geht nach Deutschland. Italien steht mit 1,2 Mrd. Euro an zweiter Stelle, die USA liegen auf Platz drei. Die zehn umsatzstärksten Zielmärkte nehmen rund drei Viertel der gesamten Agrarexporte ein und sie liegen – bis auf die USA – alle im europäischen Raum.

Käse ist zweitwichtigster Agrarexport

Die wichtigste Produktgruppe im Agrarexport sind alkoholfreie Getränke (18,3%). Auf Platz zwei folgt Käse (5,4%). Weitere bedeutende landwirtschaftsnahe Warengruppen unter den Top 10 sind Tierfutter, Rind- und Schweinefleisch sowie Milch und Rahm. Seit Österreichs EU-Beitritt konnten die Ausfuhren sämtlicher österreichischer Export-Klassiker – allen voran Käse und Fleischzubereitungen – um fast 500% gesteigert werden.

Ein Drittel der Lebensmittel-Exporte geht nach Deutschland

Je näher die Exportmärkte, desto erfolgreicher setzen sich landwirtschaftliche Produkte durch. Das gilt ganz besonders für Deutschland, den für Österreich mit Abstand wichtigsten Marktpartner. Hier stehen Fleisch und Fleischzubereitungen sowie Milch und Milchprodukte an der Spitze der exportierten Waren. In Summe erreichten 2018 österreichische Lebensmittel und Agrarwaren im Wert von 4,3 Mrd. Euro unser großes Nachbarland. Das entspricht einem Plus von fast 5%.

Wichtiger Markt für landwirtschaftliche Urprodukte

„Deutschland ist für unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse der wichtigste Markt – nach dem Heimmarkt“, so Blass. Bei den agrarischen Produkten wird in diesen Warengruppen mehr exportiert als importiert. In fast allen landwirtschaftsnahen Zollkapiteln waren im vergangenen Jahr weitere Exportsteigerungen zu verzeichnen. Einen zweistelligen Zuwachs (plus 11,4%) erreichte die größte Warengruppe der Fleischzubereitungen mit einem Wert von 245 Mio. Euro. Hier wird fast zweimal soviel nach Deutschland verbracht als umgekehrt.

Ebenfalls fast linear fortschreiben lässt sich auch die Export-Erfolgsgeschichte von österreichischem Käse. 2018 wurden rund 80.000 t Käse im Wert von 364 Mio. Euro nach Deutschland verbracht. Das entspricht einer Steigerung von 8,6%.

Die Ausfuhren von Rindfleisch konnten in den letzten Jahren auf ein stabiles Niveau zulegen. Auch hier wird weit mehr exportiert als importiert. Ähnlich zeigt sich die Situation bei Geflügelfleisch. „Die Topqualität der heimischen Produzenten kann sich bei Geflügel – einem am Weltmarkt global gehandelten Lebensmittel – in Deutschland gut behaupten“, so Blass.

Die Ausfuhr von Eiern – an sich eine kleine Warengruppe – stieg nach einer exorbitanten Steigerung im Jahr 2017 noch einmal kräftig an (plus 64,5%). Österreichische Eier gelten als frei von Fipronil, was die große Nachfrage bei den heimischen Eierproduzenten erklärt.

Die schlechten Ernten der vergangenen Jahre machen den Außenhandel mit Äpfeln sehr volatil. Trotz der geringeren Exportmenge schafften die heimischen Produzenten im Jahr 2018 ein wertmäßiges Exportplus von 76,7%.

Klassiker aus dem Sortiment der österreichischen Lebensmittelproduzenten sind Marmeladen und veredeltes Gemüse. Auch diese Produktgruppe kann sich über ein lineares Wachstum freuen, im vergangenen Jahr über ein Plus von 13,3%.

Regionale Produktion im globalen Kontext

„Die Exportzahlen sind ein Kompliment an unsere Produzenten, die in einem sehr schwierigen Umfeld wirtschaften. Sie können sich mit dem, was unsere Regionen bieten und ihren hohen Standards in der Produktion im Kontext globaler Märkte und Preise hervorragend behaupten“, gratuliert Franz Windisch, der neue Aufsichtsratsvorsitzende der AMA-Marketing, zu den erfreulichen Zahlen.

Laut Windisch war 2018 ein besonders herausforderndes Jahr für die Landwirtschaft. Aufgrund des Klimawandels nehmen Wetterextreme mit Hitze, Trockenheit und massivem Schädlingsbefall zu. „Landwirtschaftliche Produkte sind aber nicht technisierbar, wetterbedingte Unwägbarkeiten sorgen für gewisse Grundvarianzen der Produkte. Trotzdem stehen unsere Landwirte und Produzenten zu Qualitätsführerschaft sowie ihrer Vorreiterrolle, beispielsweise bei der freiwilligen Gentechnikfreiheit in der Milch-, Ei- und Geflügelfleischproduktion“, so Windisch. 

Multifunktionalität erklären schafft Mehrwert

Der neue AMA-Präsident hält die Präsenz der rot-weiß-roten Aussteller im Ausland für unverzichtbar, denn so könne die Multifunktionalität der Landwirtschaft persönlich erklärt werden. „Wenn wir unseren Kunden nahebringen, was die Landwirtschaft neben der Lebensmittelproduktion leistet, können wir für den eigentlichen Wert der Lebensmittel sensibilisieren und der Preisdiskussionen damit eine identitätsstiftende Dimension hinzufügen. Wir müssen über die Erhaltung der natürlichen Ressourcen, den Beitrag zum Klimaschutz, Schaffung der Arbeitsplätze, Erhaltung der Landschaft, den Beitrag für den Tourismus sowie die pädagogischen Effekte sprechen“, so Windisch.

Neuer AMA-Claim: Land der Berge

Auf diese Unterscheidungsmerkmale der heimischen Landwirtschaft setzt auch die Neuausrichtung der AMA-Werbung in Deutschland, der ein intensiver strategischer Prozess vorausging. „Mit unserem neuen Claim ‚Land der Berge‘ wollen wir die anspruchsvolle Produktion in den Berggebieten, die Naturnähe, die kleinen Strukturen der bäuerlichen Familienbetriebe und die freiwillige GVO-Freiheit unterstreichen“, erklärt Margret Zeiler, Exportmanagerin der AMA. Die derzeitige EU-kofinanzierte Export-Kampagne der AMA schlägt genau in diese Kerbe und läuft bis Februar 2020.

Darüber hinaus setzt die AMA auf eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit Partnerorganisationen wie der Österreich Werbung, der Österreichischen Weinmarketing oder Urlaub am Bauernhof, um einheitlich und stark wahrgenommen zu werden.

Deutsche Händler tragen den Exporterfolg

„Wesentlicher Träger des Exporterfolges mit unserem Nachbarland ist der deutsche Handel“, streut Zeiler Rosen. Vor allem private Einzelhändler seien extrem innovativ und kreativ und damit Tempo- und Impulsgeber für die gesamte Handelslandschaft, was Zweitplatzierungen, kreative Präsentationen sowie verkaufsfördernde Maßnahmen betrifft. „Bei meinen Besuchen in den Läden präsentiert sich die Theke als zentrale Drehscheibe und ‚meeting point‘ mit den Kunden. Die Thekenkräfte sind exzellent geschult und stecken ihre Kunden mit ihrer Begeisterung für österreichische Lebensmittel an“, so die AMA-Managerin.

Über die Grüne Woche

Mehr als dreißig Aussteller aus Österreich repräsentieren in der Halle 15 die kulinarische Vielfalt – von Klassikern wie Käse, Speck und Wein bis zu Kren, Süßem und Urlaub am Bauernhof. Die Grüne Woche ist mit mehr als 1.700 Ausstellern aus 65 Ländern, hunderttausend Produkten und rund 400.000 Besuchern eine der weltweit größten internationalen Verbrauchermessen für die Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie den Gartenbau. Aussteller aus siebzig Ländern präsentieren von 18. bis 27. Jänner auf 115.000 m2 ihre Leistungen. Als offizielles Partnerland fungiert heuer Finnland. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Manuela Schürr
Unternehmenskommunikation AMA-Marketing
Tel.-Nr.: +43/50 3151-401, Mobil: +43/664/83 76 178
E-Mail: manuela.schuerr@amainfo.at

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